Oktober: Die Andromedagalaxie
M31 Andromedae - so lautet der Name unserer Nachbargalaxie. Jetzt im Herbst ist sie wieder zu sehen. Unter guten Bedingungen ist sie bereits mit bloßem Auge als nebliger Fleck im Sternbild Andromeda zu finden. Daher stammt auch der Begriff Andromedanebel, unter dem sie ebenfalls bekannt ist.
Geschichte:
Ihre erste Erwähnung fand sie in Al Sufis Buch der Fixsterne um das Jahr 964. Erst 1612 fand sie erneut Erwähnung durch Simon Marius, dem später von Messier die Entdeckung zugeschoben wurde. Messier katalogisierte den nebligen Fleck 1764 in seinem Katalog als M31.
Lange wurde M31 für einen der nächsten Nebel gehalten, da niemand wusste, worum es sich wirklich handelte. Wilhelm Herschel schätze die Entfernung auf höchstens 2000fache Entfernung von Sirius (Das sind ungefähr 17.000 Lichtjahre). Huggins stellte 1864 erstmals mit Hilfe eines Spektroskops den Unterschied zwischen dem Andromedanebel und anderen Nebeln fest.
Das erste Foto, das von Andromeda gemacht wurde, stammt von Isaac Roberts aus dem Jahr 1887. Sie zeigte bereits deutlich die Spiralstrukturen, doch Roberts hielt sie für ein neu entstehendes Sonnensystem.
Erst 1914 vermutete Arthur Stanley Eddington aufgrund von Messungen der Radialgeschwindigkeit, dass es sich beim Andromedanebel in Wirklichkeit um eine Galaxie handeln würde. 1917 konnten dank dem leistungsstarken Teleskop des Mount-Wilson-Observatoriums erstmals Einzelsterne entdeckt werden.
Edwin Hubble berechnete 1923 (trotz Fehlern) die Entfernung auf 900.000 Lichtjahre und konnte es so endgültig als extragalaktisches Objekt einstufen. Walter Baade korrigierte die Entfernung 1952 auf über 2 Millionen Lichtjahre und mit Hilfe eines Bedeckungsveränderlichen konnte die Entfernung 2005 auf 2,52 Millionen Lichtjahre bestimmt werden.
Fakten:
Die Andromedagalaxie ist die größte Galaxie der lokalen Gruppe. Ihre Masse wird auf 1,2 Billionen Sonnenmassen geschätzt, wodurch sie nach der Milchstraße das zweit schwerste Mitglied der lokalen Gruppe wäre. Sie enthält nach neuesten Erkenntnissen etwa eine Billion Sterne, während die Milchstraße 100 bis 200 Milliarden Sterne enthält.
In ihrem riesigen Halo befinden sich dünn verteilt rote Riesensterne. Um die Galaxie herum befinden sich mehr als zehn kleinere Satellitengalaxien, darunter die zwei bekannten elliptischen Zwerggalaxien M32 und M110 sowie NGC 185 und NGC 147, welche sich bereits im Sternbild Cassiopeia befinden. Sie verdeutlichen uns die wahren Ausmaße der Andromedagalaxie. Bezieht man ihren Halo mit ein, hat die Andromedagalaxie eine Ausdehnung gleich dem großen Wagen.
Beobachtung:
Wer die Andromedagalaxie sucht, orientiert sich am besten am Pegasus-Viereck. Über die oberen beiden Sterne gelangt man leicht zu β Andromedae und von ihm zur Andromedagalaxie.
Vom ersten Anblick sollte man jedoch nicht zu enttäuscht sein, denn alles, was man sieht, ist ein nebliger Fleck.
Beschäftigt man sich jedoch näher mit ihr, kann man unter sehr gutem Himmel bereits mit 3" die Staubbänder erahnen. Mit 8" kann man NGC 206, eine große Sternassoziation, als hellen Fleck erkennen oder Mayall II, einen Kugelsternhaufen, der bereits außerhalb des sichtbaren Halos liegt. Für alle, die noch mehr sehen wollen, gibt es den Atlas of the Andromeda Galaxy von Paul W. Hodge sowohl als Buch als auch im Internet frei verfügbar.
Quellen und Links:
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