Das erste Mal ohne Hilfe

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Andromedanerin
Letzen Freitag haben wir Peters Vereinskollegen von der Sternwarte beim Beobachten besucht. Als wir angekommen sind war dann aber eher Smalltalk angesagt und das Beobachten stand im Hintergrund. Die Gelegenheit hab ich genutzt, um endlich einmal selber zu Beobachten, ohne dass ich einfach nur das anschau, dass jemand für mich eingestellt hat. Bei dem Teleskop handelte sich es um ein 6" Apochromat TOA Takahashi OHNE Sucher mit einem 31 mm 2" Nagler Okular. Zuerst wollte ich das Teleskop auf die Andromeda Galaxie richten. Die habe ich ja auch schon durchs Fernglas gesehen. Ich musste ein bischen suchen, für mich als Anfänger ist es gar nicht so leicht, ein Objekt ohne Sucher zu finden. Nach kurzer Zeit, in der ich abwechselnd am Teleskop entlang geschaut hatte und dann wieder durch das Okular, hatte ich es dann aber schon gefunden. Das ist schon toll, wenn man das erste mal was allein einstellt, da ist die Galaxie noch mal viel schöner ;-) Nachdem ich sie einige Zeit betrachtet hatte hab ich mir die Plejaden angeschaut. Die habe ich zwar schon oft mit dem bloßen Auge oder dem Fernglas gesehen, aber noch nie durch ein Teleskop. Die Plejaden sind zwar glaub ich kein typisches Objekt, das man mit dem Teleskop betrachtet, aber ich fand sie trotzem schön. Als ich sie ein paar Minuten betrachtet hatte flog auch noch ein Flugzeug mitten durch, das war schon ein toller Anblick. Danach wollte ich dann wisen, ob ich auch ein etwas schweres Objekt finde und habe den Ringnebel angepeilt. Peter hat mit am Tag zuvor erklärt, wo der zu finden ist. Das war dann schon ein wenig komplizierter. Da durch das Teleskop auf einmal immer viel mehr Sterne zu sehen sind hatte ich ein bisschen Probleme die "Raute" neben der Vega wieder zu finden. Nach ein bisschen suchen hatte ich dann doch eine Raute gefunden, aber ich war mir nicht sicher, ob das wirklich der Ringnebel war, da er durch die geringe Vergrößerung fast wie ein Stern aussieht (zumindest für meine ungeübten Augen) aber Peter hat mit dann bestätigt, dass es der Ringnebel ist. Zum Schluss durfte natürlich auch der Jupiter nicht fehlen. Wieder musste ich ein bischen suchen. Ich wusste zwar genau, wo er am Himmel stand, aber das Anvisieren mit einem Teleskop ist eben  einfach Übungssache ;-) Das war der schönste Jupiter bist jetzt :-) Es ist eben einfach toll, wenn man es selber einstellt, aber wem sag ich das ;-) Durch das Takahashi war er gestochen scharf. Wir haben dann noch andere Okulare benutzt, damit man ihn noch größer sieht, mit dem 31 mm war er eben doch ein wenig klein, aber dafür leichter zu finden :-) Das war dann auch ein gelungener Abschluss, von meinem ersten Mal "selber suchen" :-) Ich freu mich schon auf das nächste Mal, wenn das Wetter wieder besser ist. Bis dahin muss ich dann noch nachschauen, wo ich noch andere Nebel oder Galaxien finden kann.

Schöne Grüße,
Carina
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Andromedanerin
Hallo Carina,
ja, das kenn ich gut, das Gefühl wenn man etwas zum ersten Mal selber gefunden hat. Selbst wenn es mit einem schlechteren Teleskop ist, als das, durch das man das Objekt bei wem anderen schon gesehen hat, ist es doch was ganz was anderes, wenn man es selber gefunden hat. Ich hatte das erste Mal beim Ringnebel auch das Problem, dass ich die Raute nicht gefunden hab, weil ich plötzlich so viele Sterne gesehen hab, die es sein könnten. Und dann war der Ringnebel bei der schwachen Vergrößerung noch so klein, dass ich in fast für einen Stern gehalten hätte. Aber meine Erfahrung ist, dass wenn man ein Objekt ein oder zweimal gefunden hat, man es in Zukunft dann viel schneller findet.
Viel Erfolg noch weiterhin;)

Whoopie!  Man, that may have been a small one for Neil,  but that's a long one for me. (Pete Conrad, als er am 19. 11. 1969 den Mond betrat)
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Andromedaner
Ein netter kleiner bericht :-)

Ja stimmt, anfangs tut man sich schwer, aber ich kann mir vorstellen das das Takahashi ein sehr sehr schönes Bild liefert (habe auf dem Beobachtungsabend auch mal einen 4" Apochromat genossen, allerdings mit Telrad und unterschiedlichen Okularen…

Was ich persöhnlich an nicht vergrößernden Suchern Problematisch finde ist, das man z.B. beim Herkules erst mal am ganzen himmel das nicht sehr helle Rechteck suchen muss, aber ich habe auch noch nie ein konventionelles Sucherfernfohr verwendet.

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott,  der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns  verlangt, dieselben nicht zu benutzen.

Galileo Galilei
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Andromedanerin
Hallo Carina
Ich finde dein Bericht toll  :up:
Wahnsinn, dass du all diese Dinge ohne Sucher gefunden hast…!!! Ich brauche ein Telrad um die Objekte zu finden (finde sie nicht einmal mit dem Sucher) und du schaffst das OHNE Sucher!
Aber mit ein wenig Übung ist es dann wohl das normalste der Welt, ohne Sucher zu suchen :)
Viel Erfolg noch beim selber suchen der Objekte
Liebe Grüsse
Lulu

Irgendwo wartet etwas Unglaubliches darauf,
entdeckt zu werden.
Carl Sagan
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#40096
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Andromedanerin
Danke für eure netten Antworten

Der Takahashi liefert wirklich ein sehr schön scharfes, kontrastreiches Bild.

Ich glaub auch, dass ich den Ringnebel das nächste Mal schneller finde, jetzt weiß ich ja, nach was ich Ausschau halten muss  ;)  Aber für die nächsten Tage ist ja erst mal Matschwetter angesagt.

Liebe Grüße
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#40098
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Andromedanerin

Carina hat gesagt

Aber für die nächsten Tage ist ja erst mal Matschwetter angesagt.

Liebe Grüße

Leider, ja. So gut wie letzte Woche wird es wohl einige Zeit lang nicht wieder. Da konnte man ja praktisch jeden Abend beobachten…

Irgendwo wartet etwas Unglaubliches darauf,
entdeckt zu werden.
Carl Sagan
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#40151
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Site director
Falko ist in der Nutzergruppe 'Administratoren'
Wow, durch nen 6" Takahashi würde ich auch mal gerne durchschauen :pleased:

Seitdem ich angefangen habe mit dem kleinen Telementor zu beobachten, kommen für mich nur noch Refraktoren in Frage. Was ihnen an Lichtstärke fehlt, gleichen sie durch besonders gute Abbildung wieder aus. Wenn da nur der Preis nicht wäre …

RESPEKT, dass du dich auch ohne Sucher zurecht gefunden hast. Die Objekte nur durch Peilen über den Tubus zu finden, ist ziemlich schwierig. Ich persönlich bin ja mehr ein Fan von vergrößernden Suchern. Früher habe ich immer gerne mit einem 6x30 gearbeitet. Alles was darüber hinaus geht, ist mir dann allerdings schon wieder zu groß ;)

Carina hat gesagt

Die Plejaden sind zwar glaub ich kein typisches Objekt, das man mit dem Teleskop betrachtet, aber ich fand sie trotzem schön.
So würde ich das nicht sagen. Unter richtig dunklem Himmel kann man wohl auch einige "Nebelschwaden" um die Sterne herum entdecken. Mir ist das leider zwar bisher noch nicht gelungen, aber mal schauen, was die Zukunft bringt. Und in einem Übersichtsokular sind sie allemal reizvoll :)

Liebe Grüße
Falko
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Andromedanerin
Ja, das Bild war schon echt toll. Ab jetzt bin ich Takahashi-verwöhnt ;-)

Naja ich hab das Teleskop eben so lang hin und her geschwenkt, bis ich die Objekte im Sucher hatte. Ging mal schneller und mal langsamer, aber ganz blöd hab ich mich glaub ich nicht angestellt ;)

Wie die Nebelschwaden auf dem Foto aussehen weiß ich schon, aber das hat mit dem Live-Eindruck denke ich ziemlich wenig zu tun. Wenn ich mal wieder einen richtig dunglen Himmel hab, muss ich mal schauen, ob ich die Nebelschwaden sehe.

Liebe Grüße, Carina
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