M15, M97, M42, Nordamerikanebel und Jupiter - was kann man da mehr sagen?

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Andromedanerin
Hallo zusammen!
Gestern hatte ich eine wunderschöne Beobachtungsnacht.
Da meine letzte Beobachtungsnacht (die habe ich hier nicht reingeschrieben) nicht wirklich toll war, freute ich mich umso mehr, dass ich die meisten Objekte fand, die ich suchte =)

Teleskop: Skywatcher PDS 200/1000 mit EQ-5 Montierung
Um halb zwei Uhr ist alles aufgestellt und einsatzbereit. Die Bedingungen sind recht gut: Der Mond îst schon unter dem Horizont, die Strassenlampen sind abgestellt und der Horizont ist weniger aufgehellt als auch schon.
Um zehn vor zwei richte ich mein Teleskop auf den Nordamerikanebel, den ich bis um zehn nach zwei beobachte.
Ich sehe den Nebel selber nicht, ein Gebiet, das sehr wenige Sterne enthält und etwa die Form Nordamerikas hatte. Also nehme ich an, dass es der Nordamerikanebel ist.
Dann ist M15 angesagt.
Obwohl der Kugelsternhaufen wunderschön ist, beobachte ich ihn nur etwa 10 Minuten und gehe dann weiter zum Jupiter.
Mittlerweile ist es halb drei und ich staune nicht schlecht über Jupiter.
Ich habe ihn schon lange nicht mehr angeschaut und deshalb bin ich verblüfft. Konnte ich Mitte August die Bänder mit 100x Vergrösserung erahnen, sehe ich sie jetzt schon mit meinem 28mm Okular. Und erst der Anblick im 5mm Okular: Einfach traumhaft!
Dann will ich eigentlich M31 beobachten, richte das Teleskop aus, doch dann wirkt M31 auf einmal so dunkel und ich habe gerade keine Lust sie zu beobachten. Später merke ich dann, was das Problem war: Ich hatte die Blende noch auf dem Teleskop…
Um viertel nach drei versuchte ich, M108 einzustellen. Ein sehr hohes Ziel, da man M108 nur bei sehr dunklem Himmel sieht (jedenfalls nach dem  "Atlas für Himmelsbeobachter"). Und wenn das Objekt dann noch in Horizontnähe ist, dann wird es wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Das sehe ich nach einiger Zeit selbst ein und gebe auf.
Doch beim Suchen ist etwas spannendes geschehen: Auf einmal saust ein kleines, leuchtendes Pünktchen durch das Gesichtsfeld. Ich folge ihm. Weiss jemand was das sein könnte?
Um zehn vor 4 schaue ich den Eulennebel (M97) an. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es wirklich der Eulennebel ist. Ich sehe ein sehr lichtschwaches, ovales, diffuses Nelbelfleckchen.
Eigentlich will ich um zehn nach vier zusammenräumen, doch dann kommt noch meine Mutter und will natürlich eine persönliche Führung. Also zeige ich ihr M31, Jupiter und schliesslich noch den Orionnebel.
Da ich das Teleskop schon mal auf dem Orionnebel ausgerichtet habe, schaue ich ihn mir genauer an.
Mit 100x Vergrösserung sehe ich das Trapez wunderschön aufgelöst.
Doch dann werde auch ich müde und gehe ins Bett.

Ich hoffe mein Beobachtungsbericht hat euch gefallen…(=
Liebe Grüsse
Lulu

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Etz´red i!
Peter Maier ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'
Hi!

Schön, dass es jetzt mit dem Oriontrapez geklappt hat. :-)
Für den Nordamerikanebel brauchst Du ein möglichst großes Gesichtsfeld bzw. eine niedrige Vergrößerung, weil der Nebel eine sehr große Ausdehnung und leider eine entsprechend niedrige Flächenhelligkeit hat. Der Bereich um den "Golf von Mexiko" ist etwas heller als der restliche Nebelkomplex und deshalb leichter zu finden - ein UHC-Filter ist zu empfehlen.
Den "Golf von Mexiko" kann man auch anhand eines kleinen, inoffiziellen Sternbilds- bzw. Konstellation mit Namen "kleiner Orion" relativ einfach aufspüren (http://www.herzberger-teleskoptreffen.de/skyguide/7000_3.JPG)
Das Du den Nordamerikanebel in einem eher sternarmen Gebiet beobachtet haben willst, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Der Schwan ist mitten in der Milchstraße eingebettet und gehört damit zu den sternreichsten Regionen am Himmel. Trotzdem ist der Nordamerikanebel visuell nicht ganz einfach und erfordert einen sehr dunklen Himmel…
M97 (Eulennebel) als kompakter PN erfordert dagegen wieder viel Vergrößerung (200fach oder noch mehr) und entsprechendes Seeing. Die komplexe Struktur, die man von den Hubble-Aufnahmen kennt, ist extrem kompakt und befindet sich innerhalb des ovalen Nebelfleckchens, dass Du visuell beobachten konntest.
Der kleine Lichtpunkt, der Dir beim "Starhoppen" durchs Gesichtsfeld gehuscht ist, war höchstwahrscheinlich ein Satellit. Bei der großen Zahl an schwächeren Satelliten, die jede Minute über unseren Himmel hinwegziehen, kommt es schon mal vor, dass welche direkt "durchs Okular" fliegen. :-) Manche sind so weit weg und so langsam, dass man sie ganz bequem minutenlang im Teleskop verfolgen kann. Teilweise kann ihre Helligkeit (bedingt durch Rotationsbewegungen) auch regelmäßig schwanken.

Schönen Gruß,
Peter
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Andromedanerin
Hallo Peter

Peter Maier hat gesagt

Das Du den Nordamerikanebel in einem eher sternarmen Gebiet beobachtet haben willst, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Der Schwan ist mitten in der Milchstraße eingebettet und gehört damit zu den sternreichsten Regionen am Himmel.
Ich meinte nicht, dass die Region darum herum sternenarm ist, sondern der Nebel.
Im Nebel sieht man ja weniger Sterne als darum herum, weshalb wer Nebel ein "dunkler Fleck" ist. Kommst du nach?
Liebe Grüsse
Lulu

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Etz´red i!
Peter Maier ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'
Ich versteh was Du meinst, aber der Nordamerika ist keine Art von Dunkelnebel oder sowas, sondern steht eher im Hintergrund vor einer sogar sehr sternreichen Umgebung. Normalerweise rate ich in Zusammenhang mit visueller Beobachtung ja immer davon ab, nach fotografischen Aufnahmen zu googlen, aber in diesem Fall kannst Du dir ja mal ein paar Bilder davon ansehen. Die Dichte der Sternenzahl ist vor dem Nebel wie neben dem Nebel nicht merklich anders, was daran liegt, dass die meisten der sichtbaren Sterne im Vordergrund stehen und nicht vom Nebel geschluckt werden.
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Andromedanerin
Dann wars wohl doch nichts mit dem Nordamerikanebel… Ich werde mal schauen, ob ich den kleinen Orion finde…
Vielen Dank für deine Antwort
Liebe Grüsse
Lulu

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