Mondbildbearbeitung mit Gimp

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Andromedaner
Für viele ist der Einstieg in die Astrofotografie ein Bild des Mondes. Die Kamera wird hinter das Okular gehalten und ein Bild aufgenommen.

Die dabei entstandenen Bilder zeigen meistens einen starken Farbsaum und die Belichtung ist auch nicht optimal. Trotzdem lässt sich auch aus diesen Aufnahmen noch was brauchbares herausholen. Da Einsteiger in der Astrofotografie oft nur auf frei zugängliche Programme zugreifen können, ist nachfolgende Beschreibung auf Gimp zugeschnitten.
Sicherlich sind auch andere Wege der Bearbeitung möglich und alle Einstellungen müssen nicht unbedingt optimal sein, aber die Richtung der Bearbeitung ist sicherlich erkennbar. Je nach verwendeten Bild muss man dann etwas mit den Werten variieren um ein Optimum zu finden.

Bei der Bearbeitung des Bildes wurde immer die volle Auflösung gewählt,  die Abbildungen sind verkleinert und komprimiert.

Zu beginn der Bearbeitung sollte der Werkzeugkasten und die Dialoge Journal und Ebenen geöffnet sein. Die Dialoge sind wie folgt zu finden:

 Fenster, andockbare Dialoge

1. Bild öffnen: Datei, öffnen




2. Als erstes sollte der Farbsaum entfernt werden. Dazu wird das RGB Bild in ein SW bild und wieder zurück umgewandelt:

Bild, Modus, Graustufen;
Bild, Modus, RGB   



3. Jetzt wird im nächsten Schritt das Bild zugeschnitten. Unnützes Schwarz verlängert nur die Rechenzeit und macht das Bild groß.
Zum Ausschneiden wird folgendes Werkzeug benutzt:





Noch mal in das Bild geklickt und es wird ausgeschnitten.

4. Der nächste Schritt ist etwas komplizierter. Er soll dazu dienen, dass sowohl der Terminator  sowie der helle Bereich des Mondes gut durchgezeichnet sind.
Dazu wird die oberer Ebene dupliziert.

Ebene, Ebene duplizieren

Danach sollte der Dialog Ebenen so aussehen:



Jetzt bearbeiten wir die untere Ebene. Auf ihr soll der Terminator gut zu sehen sein. Dazu wird das obere „Auge“ weggeklickt und die untere Ebene angeklickt.



Mit „Farbwerte korrigieren“ (Farben, Werte) erfolgt diese Bearbeitung.

Der Weißwert wird auf 243 gestellt. Damit wird das Bild auf den gesamten Wertevorrat gespreizt.  Der Gammawert auf 1,5. Dieser Wert regelt die Linearität .
Mit „OK“ bestätigen.



Danach noch mal „Farbwerte korrigieren“ öffnen und den weißen Zielwert auf 200 setzen.




Jetzt widmen wir uns der oberen Ebene. Dazu diese wieder aktivieren.



Mit „Farbwerte korrigieren“ (Farben, Werte) erfolgt wieder diese Bearbeitung.





Jetzt werden wieder beide ebenen eingeschaltet, die obere aktiviert und die Deckkraft der oberen Ebene auf 50 % eingestellt.



Jetzt werden die Ebenen wieder vereinigt. Dazu „Ebenen, Ebenen nach unten vereinen“ auswählen.

Ein letztes mal „Farbwerte korrigieren“ öffnen und die aus dem Bild ersichtlichen Werte einstellen.




5. Was jetzt noch fehlt ist die Bildschärfe. Wenn man an dieser Stelle schärfen würde, ergeben sich unschöne weiße Konturen an den Mondrändern.
Aus diesem Grund legen wie eine Auswahl auf den Mond, so dass die Ränder nicht geschärft werden.

Dazu wird aus dem „Werkzeugkasten“ „Farbbereiche  auswählen“ aktiviert. Die Kunst besteht jetzt darin, den richtigen Schwellwert einzustellen und eine optimale Stelle im Mond anzuklicken.



Im nächsten Schritt „Auswahl ausblenden“. Ich habe hier 10 Pixel gewählt. „Auswahl ausblenden“ blendet hier nicht die Auswahl aus, sonder setzt eine weiche Kante. Der Begriff ist indem Zusammenhang etwas verwirrend.

Jetzt wird die Auswahl verkleinert. Ich habe 35 Pixel eingestellt. Das ist jetzt aber immer vom konkreten Bild und der Farbauswahl abhängig.





Jetzt können wir „Schärfen“. Dazu Filter, Bild verbessern, unscharf Maskieren aufrufen.

Als Radius ist sicherlich ein Wert zwischen 2 und 3 optimal.
Zwischen „Menge“ und „Schwellwert“ muss man ein Optimum finden. Wenn man überschärft, bilden sich Artefakte. Dieses ist im oberen Bild sehr gut zu sehen. Das untere Bild ist nach meinem Empfinden optimal eingestellt.





Als letztes heben wir noch die Auswahl auf, Schweiß von der Stirn wischen, fertig!



Halt, Abspeichern nicht vergessen!

HUK
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Etz´red i!
Peter Maier ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'

AW: Mondbildbearbeitung mit Gimp

Das mit dem "Farbbereich" auswählen ist gar keine schlechte Idee. Oft wird sich der Aufwand mit der Auswahl des zu schärfenden Objekts einfach gespart, obwohl es wenig Sinn macht, einen schwarzen Hintergrund mitzuschärfen und dabei das Rauschen mitzuverstärken…

Gruß
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Astrofrüchtchen

AW: Mondbildbearbeitung mit Gimp

Da mir gerade langweilig ist, hier mal noch eine Ergänzung zur Gimp-Bildbearbeitung. Das Bild war mir etwas zu kontrastarm, deshalb habe ich noch etwas mit der Gradationskurve (oder in Gimp auch Farbkurven genannt) gespielt.

Ebene > Farbe > Kurven

Die Kurve hat am Anfang zwei Punkte, den Schwarzpunkt im linken, unteren Eck und den Weißpunkt im rechten, oberen Eck. Alle Punkte dazwischen kann man frei wählen. Zieht man die Kurve nach unten, wird das Bild dunkler, zieht man sie hoch, wird es heller. Je nachdem kann man also unterschiedliche Bereiche aufhellen oder abdunkeln und so einen stärkeren Kontrast erreichen. Am besten einfach mal etwas rumspielen, für gewöhnlich sind weniger Punkte mehr.

Die Gradationskurve am Anfang


Das Orginalbild


Die Gradationskurve nach der Anpassung


Das fertige Bild


Gruß Sabrina

Ps: Mit dem Schwarz nicht übertreiben, es kommt an unterschiedlichen Bildschirmen unterschiedlich hell raus. Während es auf Laptopmonitoren noch nicht richtig schwarz ist, kann es bei anderen schon viel zu dunkel sein.

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Andromedaner

AW: Mondbildbearbeitung mit Gimp

Hallo Sabrina,

> Mit dem Schwarz nicht übertreiben, es kommt an unterschiedlichen
> Bildschirmen unterschiedlich hell raus.

Normalerweise stelle ich die Hintergrundhelligkeit immer auf einen Wert so um die 15 ein. Ich habe meinen Monitor so eingestellt, dass man einen Unterschied zwischen 20 und 30 gerade erkennen kann. Mit der Einstellung sollten eigentlich die meisten Monitore klar kommen.

Was den Kontrast betrifft, sollte man deinen Vorschlag  mit in die Bearbeitung bei Gimp aufnehmen. Dazu muss ich sagen, ich hatte den Ablauf eigentlich nicht für Gimp geschrieben, sondern für Programme die mit einer Farbtiefe von 16 Bit pro Kanal arbeiten. Da treten diese Probleme nicht auf. Da aber viele Anfänger nicht diese Möglichkeit haben, entstand diese Version für Gimp.
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