Jufo 2007 -- Asteroideneinschläge@home
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(In Topic #2449)
Erdling
Regionalebene
Im Februar 2007 ging es dann auf nach Lüneburg, zum Regionalwettbewerb. Mit mir waren sechs weitere Projekte aus Stade. Ich fuhr bei einer Gruppe Abiturienten meiner Schule mit (wodurch ich etwas zu spät kam…), unglücklicherweise war dann auch die Plakatfläche nur halb so groß wie im Rundschreiben angegeben, dann wurde das Plakat halt auf eine benachbarte Säule, quasi frei-schwebend, geklebt.
Das Jurygespräch war angenehm, und ich hatte Glück, dass zwei Amaterastronomen unter den Juroren waren.
Gemeinsames Abendbrot (Foto: Pascal Stauss), danach gings als großer Cluster ins Kino. Der Film war zwar wohl… für die jüngeren Teilnehmer ausgelegt, wurde aber dennoch ein schöner Abend.
Am nächsten Morgen dann Preisverleihung… natürlich ziemlich spannend… und erfolgreich, vier der aus Stade kommenden Projekte schafften den Sprung zur Landesebene.
Rede von Dr. Juretko zur Preisverleihung (Foto: Pascal Stauss)
Landesebene
Im März, vier Tage nach meinem 17. Geburtstag, ging es dann in den Harz, nach Clausthal zum Landeswettbewerb Niedersachsen. Ganz andere Athmosphäre als in Lüneburg, in der großen, schönen und alten Aula der Technischen Universität wurde der Wettbewerb ausgetragen. Nach dem Aufbauen der Stände am Montag Nachmittag wurde gegessen - und auch das hatte ganz anderes Niveau: Nachmittags gab es Gebäck, Abends meiner Meinung nach wirklich gutes Essen vom Buffet.
Blick in die Ausstellung… mit Schleichwerbung ;-) (Foto: Pascal Stauss)
Am Dienstag kamen die Juroren. Zuerst ein Fünf-Personen-Cluster der Interdisziplin?¤ren- und der Fachjury, dann später noch mal zwei Fachjuroren. Das erste Jury-Gespräch fand ich schwierig, wohl, da ich mir recht unsicher vor dem großen Haufen Menschen vorkam. Als sich dann ein Juror mit "Egal was es wird, tolles Projekt" von mir verabschiedete, war ich mir dann sicher, es vergeigt zu haben. Die zweite Jury beruhigte mich dann jedoch sehr, da in dieser auch ein Astronom anwesend war und das Gespräch somit wesentlich lockerer ablief.
Jurygespräch… immer eine spannende… bzw angespannte… Situation (Foto: Pascal Stauss)
Dienstag Abend etwas Kultur: "Der Kaufmann von Venedig" in der Stadtbibliothek, dargestellt in Form einer ziemlich lustigen aber auf keinen Fall niveaulosen Ein-Mann-Vorführung.
Mittwoch Öffentlichkeit, immer anstrengend weil man das gleiche zehntausendmal erzählen muss. Man steht es aber durch und lernt interessante Menschen kennen. Jedoch ziemlich fies: Ich musste bis zum Freitag noch einen Praktikumsbericht für die Schule fertigstellen, und das schlauchte.
Man kommt um die Müdigkeit nicht herum… danach Preisverleihung (Foto: Pascal Stauss). Zuerst viel zu viele Reden, dann der Festvortrag… Arbeitswelt… Pascal hat den dritten Platz gemacht, man gratuliert und freut sich… Biologie, Chemie… Geo…. man wird aufgerufen… und…. freut sich natürlich umso mehr, wenn man nicht nur ein Praktikum beim DLR gewinnt sondern auch… als Landessieger zum Bundeswettbewerb fahren darf. In dem Moment alles ziemlich irreal, aber glücklich machend. Am Abend Schneeballschlacht, es schneite die ganzen Tage über. Danach Besprechung des Wettbewerbs und Skartspiel in der Herberge. Am Donnerstag ausgeschlafen richtung Heimat…
Bundesebene
Über das Himmelfahrtswochenende… also nichtmal Schulausfall. In Hamburg, quasi Heimspiel. Mit dem Zug zu den Ausstellungszelten auf dem Gelände der Beiersdorf AG. Bekannte Gesichter aus Clausthal, Standaufbau. Proben des Vortrags, Andere Projekte angucken. Mit Dr. Carmesin das Abstractheftchen durchsprechen, dann auf sich gestellt.
Die Ausstellungszelte (Foto: Jugend forscht). Ungewohnt, aber nicht ungemütlich, vor allem aufgrund der Sandburg-Bau-Abschnitte zwischen den Zelten ;-) Am Donnerstag Abend noch eine Begrüßung an der Alster. Fingerfoodartiges Essen, leider war der Raum etwas zu klein, man konnte jedoch auch auf einem Museumsschiff essen, wodurch zwar die Gruppe etwas gesplittet, die Atmosphäre aber nicht verschlechtert wurde.
Im Haus etwas zu laute Musik, aber draußen ließ es sich gut unterhalten…
Freitag, die erste Jury. Ein Astronom vom MPI in Heidelberg, Dr. Staude, gleichzeitig Chefredakteur der Sterne und Weltraum, gehörte dazu. Sehr nettes, interessantes Gespräch. Danach gute Laune und viel Freizeit, genutzt, um Gespräche mit anderen Jufos zu führen.
Am Abend gabs eine Hafenrundfahrt und leckeres Essen in den Riverkasematten (Foto: Jugend forscht). Danach ins Etap um am nächsten Morgen mehr-oder-mindes ausgeschlafen für die zweie Jury zu sein. Die war auch recht nett. Im guten und ganzen kein Schlechtes Gefühl gehabt, nur einen riesigen Schreck, als sie ziemlich unerwartet in ein Skartspiel hereinplatzten, die anderen Jufos wegbaten und mich - extrem verwirrt – baten, das Projekt auf Englisch vorzustellen. Naja, das tat ich, dann gingen sie wieder und ich dachte, ich hätte versagt. Am Samstag Abend dann Sonderpreisverleihung. Große Freude, auch ich durfte auf die Bühne und bekam den Preis der Astronomischen Gesellschaft. Sowas macht Glücklich, vor allem, weil mit dem Preis eine Reise nach Würzburg zur Herbsttagung verbunden ist. Nach der Preisverleihung sehr sehr leckeres, ja meiner Meinung nach ziemlich luxoriöses essen. Tolle Gespräche geführt, müde ins Bett gefallen. Sonntag früh, an meinem Jacket ist ein Knopf abgefallen. Schreckenszenario, in zwei Stunden ist Preisverleihung ;-). Ok, ich habs überlebt.
Aufgeregt in die neue Flora (Foto: Jugend forscht), den Gang über die Bühne geübt, dann Einlass der Gäste. Reden, dann 2. bis 5. Preise… Arbeitswelt, Biologie…Geo- und Raumwissenschaften… ich war nicht dabei… und war mir nicht sicher ob das auf Versagen oder Gewinnen hinaus liefe. Erste Preise, ich nicht dabei. Etwas traurig, aber riesige Freude, dass Max gewonnen hat. Interdisziplinär geht in ein anderes Bundesland. Innerlich abgeschlossen. Vorletzter Preis. Geht nach Niedersachsen. An einen Jungen. Stade. Ok. Herzrasen. Danach nur noch wenig Erinnerungen. Bundessieg mit dem Preis der Bundeskanzlerin, dazu Teilnahme am EU-Wettbewerb in Valencia. Riesiges Erlebnis. Dann zurück in die Ausstellungszelte, noch mal Öffentlichkeit, Presse, Glückwünsche. ICQ-Nummern und Mail-Adressen werden ausgetauscht. Dann Abbau. Heimreise. Realität holt einen sofort ein, am Montag steht eine Klausur an, also Kunstgeschichte pauken. Innerlich noch nicht so ganz geglaubt, vor allem, als man sich in der Tagesschau sah. Danke Jufo!
Also, abschließend: Jufo ist toll. Wenn ihr eine Idee habt, macht mit, es kann euch nur bereichern. Man lernt total klasse Menschen kennen und lernt sehr viel methodisch dazu.
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Site director
AW: Jufo 2007 -- Asteroideneinschläge@home
Hallo Raphael,interessanter Bericht. Ich bewundere solch junge Menschen wie dich immer für ihr Können. Sicher muss man dafür doch schon gewisse Talente besitzen oder irre ich mich da? Ich denke bei solchen Veranstaltungen immer ein irgendwelche (verzeihe meinen Ausdruck) "Megahirne" Wie lange hast du denn ungefähr für deine komplette Arbeit gebraucht? Ich meine zu behaupten, dass ich bei solchen Veranstaltungen sang- und klanglos untergehen würde. Aber wer weiß, vielleicht irre ich mich da auch gewaltig Auf jeden Fall herzlichen Glückwunsch
Liebe Grüße
Falko
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Erdling
AW: Jufo 2007 -- Asteroideneinschläge@home
Heydanke für deine Antwort
Sicher muss man dafür doch schon gewisse Talente besitzen oder irre ich mich da?
Nöööö. Also, was kann ich schon? *g* – ein Retorisches Wrack, ganz zu schweigen an der Vielzahl an Rechtschreibfehlern, die ich hier in den Bericht eingebaut habe ("Skartspiel"… *schäm*) – also. Ein Bisschen Grundwissen für Astro+Programmieren hatte ich, also. Mehr ja nicht. Wichtig ist imho nur, dass wenn man angefangen hat, am Ball bleibt und… auch wenns zeiweise keine Ergebnisse gibt, weitermacht. Konsequent wissenschaftlich arbeiten, da braucht man keine Begabung sondern ausdauer zu *g*
Also, knapp ein Jahr. Aber ich habe ja nicht jeden Tag dran gesessen, oft am Wochenende, aber auch nicht jedes… die Simulationen habe ich zB auf der Autobahnfahrt Hamburg – SüdTirol – Rom und zurück geschrieben *g* – und eine Woche der Herbstferien mit dem Projekt gekillt. Ist also kein allzugroßer Zeitaufwand…. man denkt aber dennoch schon oft darüber nach, wie man bestimmte Probleme löst… also… der passive Teil ist größer als der aktiveWie lange hast du denn ungefähr für deine komplette Arbeit gebraucht?
Ich meine zu behaupten, dass ich bei solchen Veranstaltungen sang- und klanglos untergehen würde. Aber wer weiß, vielleicht irre ich mich da auch gewaltig
Das schreit ja danach, widerlegt zu werden – es ist echt intellektuell kein Prob. ich hätte damit nicht gerechnet… also… so… Buwet zu gewinnen… aber das Niveau von Buwet und Landeswettbewerb Niedersachsen ist nicht sooo unterschiedlich, also, es ist nicht so schwer *g*
Grüße + danke,
Raphael
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Andro-Jesus
AW: Jufo 2007 -- Asteroideneinschläge@home
Raphael Errani;109628 hat gesagt
Konsequent wissenschaftlich arbeiten, da braucht man keine Begabung sondern ausdauer zu *g*
OK, da hätten wir meine größte Schwachstelle
Ich habe große Bewunderung für Leute, die so etwas auch durchziehen können. Ich hab zwar tolle Ideen, aber an der Durchsetzung scheitern die meisten schon im Voraus.
Trotzdem, ein schöner Bericht, da fühlt man sich beinahe live dabei
Gruß,
Christian
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Astrofrüchtchen
AW: Jufo 2007 -- Asteroideneinschläge@home
Hallo Raphael,danke für deinen schönen Bericht Finde ich sehr interessant, am liebsten würd ich das ja glatt auch mal machen Aber ich fürchte, mir würde es an Disziplin fehlen, dass durch zu ziehen
Gruß Sabrina
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