Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
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#27453
(In Topic #2358)
Andromedanerin
ich wollte mal fragen, ob es hier Leute gibt, die beruflich auch mit Astronomie zu tun haben. Oder eine Ausbildung in diese Richtung machen. Oder, für die Schüler wie mich, plant ihr ein Astronomie-Studium oder etwas ähnliches?
Ich möchte entweder Astronomie oder Physik oder beides studieren. Aber vorher muss ich noch 3 Jahre und 2 Monate in die Schule gehen.
Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me. (Pete Conrad, als er am 19. 11. 1969 den Mond betrat)
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Astrofrüchtchen
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Hallo Mary,also ich selbst habe mir in der Realschule auch die Frage gestellt und bekam die Antwort, dass ich dafür Physik studieren müsste. Naja, das wollt ich dann auch nicht unbedingt und so ging meine Studienwahl in Richtung Ernährungswissenschaften. Doch selbst da komme ich ab und zu nicht an Astronomie vorbei
Gruß Sabrina
Ps: Vielleicht kannst du uns ja mal etwas über dich erzählen, bist du auf dem Gymnasium? Wie alt? Wie bist du zur Astronomie gekommen?
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Andromedanerin
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Ps: Vielleicht kannst du uns ja mal etwas über dich erzählen, bist du auf dem Gymnasium? Wie alt? Wie bist du zur Astronomie gekommen?
Hmm…das kann ja lange dauern…
Ich gehe in die 5. Klasse AHS/Realgymnasium in Wien (das entspricht der 9./10. in Deutschland) und bin jetzt 14 Jahre alt.
Wie ich zur Astronomie gekommen bin…naja, ich habe mich eigentlich schon immer für Naturwissenschaften und Technik interessiert, das habe ich wohl von meinem Vater geerbt. Mit 6, 7 oder 8 habe ich dann ein Buch über Astronomie und Raumfahrt bekommen- das war dann mein Lieblingsbuch, aber irgendwann habe ich das vergessen, ich hatte so eine Phase, in der ich nichts als Pferde im Kopf hatte. (Ich gehe zwar noch immer regelmäßig reiten und liebe Pferde, aber habe eben heute auch jede Menge ander Interessen) Vor eineinhalb Jahren habe ich dann im Fernsehprogramm gesehen, dass sie Apollo 13 spielen würden. Ich dachte mir, das wäre doch sicher interessant. Dann habe ich mir halt den Film angesehen und zum Glück hat meine Mutter ihn auf Video aufgenommen, weil ich ihn mir in den nächsten Tagen 5mal oder so angesehen habe, so gut hat er mir gefallen. Auf jeden Fall war von da an meine Begeisterung für Raumfahrt nicht mehr zu bremsen und bald kam dann auch Astronomie hinzu, da beides ja auch miteinander zu tun hat. Mein Vater hatte sich zum Glück vor etwa 10 Jahren ein Teleskop gekauft, mit dem wir zwar noch immer nicht so ganz zurechtkommen, aber es wird immer besser und es gibt ja in Wien auch noch die Kuffner Sternwarte mit dem drittgrößten Linsenfernrohr Österreichs…
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Site director
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Aha aus Österreich kommst du also Da solls ja ganz tolle Beobachtungsplätze gebenUm auf deine Frage zurückzukommen: Was meine berufliche Zukunft angeht bin ich noch ziemlich unsicher. Ich hatte ja mal vor Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren. Aber mein Gastschuljahr im Ausland hat mich schulisch leider etwas zurückgeworfen, sodass ich mich mathematisch / physikalisch leider etwas schwer tue. Wenn ich dann nächstes Jahr mein Abi in der Tasche haben sollte, werde ich ja sowieso erstmal ein ziviles Jahr machen. Aber bis dahin sollte ich mir dann langsam im klaren sein.
Ob man Astronom werden will, sollte man sich vorher jedoch genau überlegen. Korrigiert mich, wenn ich was falsches erzähle, aber Astronom ist schon ein ziemlich stressiger Job. Man muss in die entlegensten Gebiete der Welt reisen, arbeitet vorwiegend in der Nacht und ist regelmäßig über längere Zeiträume hinweg nicht zu Hause. Und eines sollte man darüberhinaus auch noch bedenken. Berufsastronomie hat nicht mehr viel mit unserer Hobbyastronomie zu tun. Man sitzt nicht mehr draußen an seinem Teleskop, sondern in beheizten Räumen vorm Computer und schlägt sich mit Zahlenmaterial rum. Da geht dann auch die Romantik verloren. Mein Ding wäre das sicherlich nicht, auch wenn ich die Geschehnisse da draußen noch so interessant finde.
Gruß
Falko
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Andromedanerin
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Naja, ich wohne mitten in Wien, da ist das nicht so ideal… Aber in den Alpen hat man schon einen sehr klaren Himmel.Aha aus Österreich kommst du also Da solls ja ganz tolle Beobachtungsplätze geben
Das stimmt, aber ich möchte es trotzdem werden… Sonst kämen für mich noch Astronautin (was viel unrealistischer ist) oder etwas mit Luft- und Raumfahrttechnik in Frage- entweder Raketen, Raumschiffe oder Flugzeuge entwickeln oder was in einem Missionskontrollzentrum. Aber Letzteres und eben Astronomin fände ich am besten.Ob man Astronom werden will, sollte man sich vorher jedoch genau überlegen.
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Erdling
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Wenn du aus Wien kommst. also. Große Stadt, aber kennst du zufällig Daniel[02]?Der kommt auch aus Wien, ist Astronomieinteressiert und afair 16 und in der Kuffner sternwarte ziemlich aktiv.
Ich kann ihn ja mal fragen und, wenn er es erlaubt, seine ICQ-Nummer weitergeben. Weil, es ist ja immer ganz gut einen anderen Astro-Interessierten "vor Ort" zu haben.
Ich weiß nicht viel über die Arbeit eines Astronomen, aber ich dachte, man müsse garnicht mehr reisen sondern gäbe den Auftrag der Beobachtung eines bestimmten Himmelskörpers und müsse sich später nur mit der Auswertung der Daten beschäftigen, könnte somit alles von der Uni aus steuern.
Und Angst vor Zahlenmengen und Theorie darf man ja sowieso nicht haben, wenn man Physik studieren möchte. Der Aspekt der Romantik mag verloren gehen, diesen würde ich aber im Berufsleben nicht vermissen. Gegen rationales Arbeiten und denken spricht ja nichts; in der Freizeit kann man ja sich immernoch aufs Feld zurückziehen.
Grüße,
Raphael
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Andromedanerin
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Nein, kenn ich nicht. Aber ICQ hab ich nicht, nur MSN.Wenn du aus Wien kommst. also. Große Stadt, aber kennst du zufällig Daniel[02]?
Der kommt auch aus Wien, ist Astronomieinteressiert und afair 16 und in der Kuffner sternwarte ziemlich aktiv.
Ich kann ihn ja mal fragen und, wenn er es erlaubt, seine ICQ-Nummer weitergeben. Weil, es ist ja immer ganz gut einen anderen Astro-Interessierten "vor Ort" zu haben.
Reisen muss man schon, soweit ich weiß, einerseits zu irgendwelchen Konferenzen und Seminaren und so weiter, andererseits findet man in anderen Ländern möglicherweise interessantere Projekte.Ich weiß nicht viel über die Arbeit eines Astronomen, aber ich dachte, man müsse garnicht mehr reisen sondern gäbe den Auftrag der Beobachtung eines bestimmten Himmelskörpers und müsse sich später nur mit der Auswertung der Daten beschäftigen, könnte somit alles von der Uni aus steuern.
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Andro-Jesus
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Ui, das war bei mir auch ein langes Thema, und die letzten Jahre war ich überzeugt, dass ich Physik und anschließend Astronomie studieren werde.Naja, dass ganze hat sich allerdings mehr oder weniger geändert, vor allem seit ich festgestellt habe, dass Astronomie für mich persönlich eigentlich Amatuerastronomie bedeutet. Ich muss irgendwo drausen sitzen und frierend durch ein Okular schauen, dann bin ich glücklich
In irgendeinem Steuerraum zu sitzen macht mich nicht an, selbst wenn ich damit ein 20meter Teleskop steuere. Ich muss selbst durchschauen.
Mich schreckt am Beruf Astronom auch das ganze Abstrakte ab, die rießigen Zahlenkolonnen, Formeln usw. Nicht dass ich schlecht darin wäre, Mathe und Physik sind mitunter meine stärksten Fächer, die mir auch Spaß machen, aber für mich geht da die Phantasie verloren. Das ganze ist mir zu rational, deswegen zieht es mich gerade auch mehr in richtung der Geisteswissenschaften.
Gruß,
Christian
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Andromedanerin
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Hallo Mary!Erst mal nachträglich: Willkommen und hallo im Forum :-).
Auch ich gehöre zu denen, die Astronomie nicht beruflich machen wollen. Denn das, was wir hier unter Astronomie verstehen, hat nichts mit dem Beruf eines Astronomen oder Astrophysikers zu tun. Das sind zwei ganz verschiedene Welten. Ich hatte auch nie wirklich vor, mich der Astronomie beruflich zu widmen.
Meine Hauptinteressen liegen auch in einem anderen Bereich (Mathe/Bio) und ich werde versuchen, dort meine berufliche Zukunft zu finden.
Astronomie bleibt für mich eine schöne Entspannung in der Nacht, wenn ich Zeit und Lust dazu habe - und das war's auch schon .
Sabine
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Site staff
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Astronomie? Hat das was mit Horoskopen zu tun?Naja, ein Horror-Scope wäre cool (so ein furchteinflößender 30 Zöller oder so etwas), aber naja…
Beruflich wollte ich bis vor ca. 2 Jahre Pilot werden, aber mittlerweile bin ich auf menschlichere Dinge umgestiegen. Da ich der absolute Technik- und Handwerkermensch bin (Canon EOS Kameras umbauen, Webcams umbauen, ein eigenes Teleskop bauen, Teleskopspiegel schleifen,…) finde ich Maschinenbau oder Luft- und Raumfahrttechnik einiges interessanter. Auch dachte ich schon an Feinmechanik und Optik, aber etwas mit der Luftfahrt bzw. mit Maschinen ist mir doch lieber.
Sobald ich dann nächstes Jahr mein Abi in der Tasche habe, werde ich versuchen etwas in diese Richtung zu studieren… ansonsten mach ich eben ne Astrofarm in Namibia auf .
Gruß und clear skies,
Tobi
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Andromedanerin
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Naja, ich möchte eben Astronomie studieren, weil mich mehr interessiert, als das, was man so als Amateurastronom am Himmel entdecken kann. Auch wenn das dann vielleicht ziemlich theoretisch zugeht und man mehr mit Zahlen und Computern als mit Teleskopen arbeiten muss.
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Etz´red i!
AW: Habt ihr beruflich auch mit Astronomie zu tun?
Hallo Mary!Erstmal möchte ich dich ganz herzlich begrüßen in unserem Forum!
Schön, dass eine weitere SternfreundIN zu uns gefunden hat, noch dazu eine Österreicherin. Damit wird Andromeda international!
Astronomie ist für mich eine Freizeitbeschäftigung und irgendwo auch eine "Lebenseinstellung"…
Als Beruf käme sie für mich nicht in Frage. Nicht nur, weil ich ein theoretisch und mathematisch hochgradiges Antitalent bin, sondern vor allem, weil man als Amateur viele Freiheiten hat, die ein Profi nicht hat: Z.B. die Freiheit, mit seinem Teleskop im Gepäck irgendwo in die Natur hinauszufahren und zu beobachten, wann und wie lange man will.
Amateurastronomie: Das ist für mich vor allem eine zwanglose, entspannende Freizeitbeschäftigung, Praxis, naturnahe Erfahrungen und Erlebnisse, eine vielseitige und interessante Szene von Gleichgesinnten… u.v.m.
Allein der Gedanke, dass ich Zugang zu einem der größten Observatorien der Welt haben könnte, dieses aber nur aus weiter Entfernung über ein Computerterminal bedienen und niemals mit eigenen Augen "durchschauen" könnte, würde mich schon von der Arbeit als Profiastronom abschrecken…
Profiastronomie: Das ist vor allem Theorie, Schreibtischarbeit und nüchterne Querdenkerei… zwar interessant, aber leider wohl ein Faß ohne Boden. Gerade heute droht der Astrophysik ein zunehmend schlechter Ruf, da die moderne Astronomie/Kosmologie immer in Gebiete vordringt, die jeder Vorstellung und Darstellungsmöglichkeit entbehren und die auch kaum mehr nachprüfbar sind… manche Theorien heute haben schon fast mehr religiösen/philosophischen als naturwissenschaftlichen Charakter. Die Wissenschaftler denken immer weiter, aber der menschliche Verstand kommt nicht mit…
Amateurastronomen mögen vielleicht nicht ganz so tief ins All schauen können - und trotzdem behaupte ich, hat der Amateur, der ohne jeden Zeitdruck den Sternenhimmel beobachten und genießen kann, noch näheren Kontakt zu Himmel und Natur. Und ZEIT ist eine ganz wertvolle Sache… die meisten bahnbrechenden Entdeckungen waren möglich, weil man ZEIT hatte, ein bestimmtes Phänomen über längere Zeit zu beobachten. Dieses Privileg scheinen heute nur mehr Amateure genießen zu können. So gehen beispielsweise auch die meisten Asteroiden-/Kometenentdeckungen auf das Konto von Amateuren (abgesehen von den automatisch arbeitenden "Roboterobservatorien"). Es scheint, die Profis haben wohl kaum noch Zeit und außerdem ja viel besseres zu tun als sich noch großartig mit unserem Sonnensystem zu befassen. Eine 20 Lichtjahre entfernte "zweite Erde" ist wichtiger als ein gerade gut sichtbarer Sturm auf Saturn oder grundsätzliche Sachverhalte im Sonnensystem (ich denke da z.B. an die stiefmütterliche Behandlung der Pluto-Frage…).
Naja, was ich eigentlich sagen wollte:
Ich bin glücklich damit, Astronomie in meiner Freizeit machen machen zu dürfen, für mich selbst, und vor allem auch für andere Leute, die sich dafür interessieren und denen ich meine gesammelten Erfahrungen vermitteln kann. Das ist auch so ein Punkt, der mir an diesem Hobby sehr viel Freude bereitet: Öffentlichkeitsarbeit - die breite Masse über die wichtigsten Zusammenhänge im Universum und Himmelsphänomene aufzuklären. Als Profi hätte ich für sowas wohl auch kaum Zeit - da würde ich bestenfalls irgendwo im öden Chile auf dem Paranal in einem Container hausen und auf meine erbettelte Beobachtungszeit hoffen…
Gute Nacht!
Peter
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