Orionnebel M42
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#1312
(In Topic #160)
Etz´red i!
Wer zu dieser Zeit an einem klaren Abend nach Einbruch der Dämmerung in den Süden schaut, dem wird am Himmel das markante Sternbild des Orion auffallen:
Das nach dem mythologischen Himmelsjäger benannte Sternbild ist während der Winterzeit von November bis April zu sehen und zeigt sich wegen seiner hellen Sterne recht eindrucksvoll. Das macht das Auffinden auch für den interessierten Laien ziemlich einfach.
Hinzu kommen zahlreiche interessante Objekte wie z.B. der große Orionnebel (Katalogbezeichnung: M42 / NGC1976). Hierbei handelt es sich um den prächtigsten interstellaren Gasnebel des Firmaments.
Orionnebel M42, darüber der bläuliche Reflexionsnebel NGC1977 mit dem unauffälligen OS NGC1981
(Die Aufnahme stammt von meinem Vereinfreund Wilfried Langer, nähere Info´s: http://www.astro-bild.de/html/m42r200.htm)
M42 ist rund 1.600 Lichtjahre entfernt und hat eine Ausdehnung von etwa 15 Lichtjahren. Es handelt sich um einen Gas- und Staubnebel (Emissionsnebel) vom Typ HII, in dessen Zentrum neue Sterne geboren werden. In den 90er Jahren konnten durch die Infrarotastronomie Staubscheiben und viele der jungen Protosterne nachgewiesen werden, die daraufhin deuten, dass es sich um protoplanetare Systeme handelt, ähnlich unserem Sonnensystem in seiner Entstehungsphase vor rund 4,6 Milliarden Jahren.
Aufgrund seiner enormen Helligkeit zieht er besonders auch die Blicke der Amateurbeobachter auf sich. Unter einigermaßen guten Bedingungen ist der 3,5m helle Nebel schon mit bloßem Auge als verschwommener Fleck unterhalb der drei Gürtelsterne zeta-, epsilon- und delta-Orionis (bzw. "Alnitak, Alnilam und Mintaka" - nahezu in einer Linie) des Orion sichtbar. Im Feldstecher zeigt sich der Nebel bereits schon sehr deutlich, aber erst im Teleskop werden die vielen komplexen Strukturen und der Begleitnebel M43 (NGC1982) sichtbar.
Im Zentrum des Orionnebels befindet sich außerdem ein interessantes Mehrfachsternsystem. Theta1 Orionis besteht aus vier Hauptkomponenten, die trapezförmig und relativ eng angeordnet sind. Diese jungen, vielleicht nur eine Millione Jahre alten Sterne sind extrem heiß und senden eine energiereiche Strahlung aus, welche die umgebenden Gaswolken zum Leuten anregt. In ihrer umittelbaren Umgebung haben die Sterne des Trapezoiden den Staub, der ihr Licht ansonsten absorbieren würde, verdampft bzw. "weggeblasen" und somit eine Höhlung geschaffen, die von der Erde aus gesehen tief in den Nebelkomplex hineinreicht.
Nachfolgend eine Aufnahme des Nebelkomplexes NGC1976/1984 und dem Trapez theta-Orionis, die mir Ende Februar auf der Ingolstädter Sternwarte gelungen ist. Aufgenommen wurde wieder mit der Nikon Coolpix 4500 Digitalkamera in Okularprojektion am 200mm Schaer-Refraktor:
Die Zusammenstellung zeigt rechts unten das bekannte Sterntrapez. Da die Nebelstrukturen der nahen Region erst bei Langzeitbelichtungen sichtbar werdn, wenn das Sterntrapez schon längst überbelichtet erscheint, ist es recht schwierig, einen guten Kompromiss zufinden…
Auf jeden Fall ist M42 einen Blick wert, egal mit welchem Instrument.
Nähere Informationen und Bilder (u.a. von Hubble!) zum Sternbild Orion gibt es unter folgenden Links:
http://forum.astronomi…collapsed&sb=5&o=&fpart=1
http://www.astronomie.…kel/sternbilder/orion.htm
http://www.bbs-winsen.…/Astronom/Univers/m42.htm
Viele Grüße!
clear skies ,
Peter M.
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Guest user
Traumhaft schön schaut das aus.
Was mich als Laie so sehr fasziniert, ist die Tatsache, dass im Moment des Beobachtens ein Blick zurück um 1600 Jahre erfolgt - Vergangenheit sichtbar gemacht.
Gut, dass das bei mir nicht so ohne Weiteres geht..
Danke Peter und galaktische Grüße vom M42
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Guest user
Orionnebel M42
Ja, der Orionnebel steht ganz oben auf der Lieblingsliste - einfach traumhaft.Und Mintaka erinnert mich immer an ein sehr schönes Buch was ich mal gelesen habe: "Melodie von Mintaka" :-)
Danke Peter, auch die Links sind klasse
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Andromedaindianer
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
http://www.ferkelprotest.de/
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
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