Exkursion zum Wendelstein-Observatorium
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(In Topic #1233)
Guest user
Ich war Freitag mit dem Astronomiekursus der Volksternwarte und noch ein paar Physik-LKlern von der Schule von meinem Boss auf dem Wendelstein und hab da das Observatorium angeguckt. Photos gibt?s leider keine, die wenigen die ich gemacht habe, sind leider ziemlicher Müll geworden. Naja, einer der begleitenden Lehrer hat fleißig photographiert (bevorzugt mich und noch zwei Mädels aus dem Kursus, ?weil ihr euch so schön sträubt? *grummel*) und die Bilder kriegen wir auch, wird also noch nachgeliefert


Der Tag find schon einmal gut an, keine Schule und ein später Treffpunkt, das heißt ausschlafen!




Irgendwann kam dann auch unser Führer (also der Mensch, der dort oben arbeitet, die haben keinen extra Führer oder so), und wir sind zuerst zu dem alten 30cm Sonnenteleskop gegangen. Ein sehr schönes Gerät! Besonders die Kuppel war toll, wie uns erzählt wurde, wurde sie von einem Schiffsbauer angefertigt. Hihi, dieser Schließungsmechanismus! Normalerweise kurbelt man ja die Verdeckung des ?Teleskoplochs?



Nun gut, ich wollte von den Instrumenten dort erzählen… Zum einen gibt es dort so einen Spektographen (heißt das Ding wirklich so? Naja, so ähnlich…


Nachdem uns also dieses Telesköpchen vorgeführt worden war, ging es in den Wohn- und Arbeitsbereich des Observatoriums. Wir haben ein Gästezimmer für Gastbeobachter gesehen, sehr nett und hübsch, wirklich, und eine Art Wohnzimmer, ebenfalls ziemlich nett, und dann drei verschiedene Arbeitsräume und einen Konferenzraum. Der eine von den Arbeitsräumen war mit Kupfer isoliert, denn es gibt dort dirket neben der Sternwarte einen großen Radiosender vom BR (von dem ich auch Kopfweh gekriegt hab…), und das tut weder den Geräten noch den CCD-Chips gut, und da braucht es so einen Raum, wo die Geräte hingeschafft werden, wenn sie mal wieder nicht wollen. Da kann man dann nämlich überprüfen, ob das Nicht-Wollen an der Strahlung liegt, oder ob sie echt defekt sind. Der Konferenzraum war auch hübsch, hui, diese Stühle waren vielleicht bequem…


Eine Doktorantenarbeit geht um die Entwickelung einer CCD-Kamera, die auf zwei Chips aufnehmen kann. Aber hierbei wird nicht einfach das Licht geteilt, dann würde ja auf jedem nur die Hälfte der Photonen ankommen, sondern der eine Chip nimmt Licht bis zu derunder Wellenlände auf, der andere ab dieser Wellenlänge. Huiui, das Plakat mit dem Konstruktionsplan sah sehr kompliziert aus… Eine andere geht über die Erforschung dunkler Materie mithilfe des Gravitationslinseneffekts. Dunkle Marterie sieht man ja nicht, aber man kann sie indirekt nachweisen, da eine große Masse den Raum verzerrt und man diese Verzerrung als Verzerrung sehen kann. Wiederum eine Arbeit drehte sich um schwarze Löcher im Zentrum von Galaxien, dabei wollten sie Forscher zugucken, wann ein schwarzes Loch einen Stern verschlingt. Das ist gut sichtbar, denn bevor der Stern verschlungen wird, stößt er einen ?Todesschrei? ? also hellen Lichtblitz ? aus, und die versuchen, solche Lichtblitze zu finden. Dann wiederum ? und das ist auch das, womit sich der Führungsmensch hauptsächlich beschäftigt ? gab es eine Arbeit, bei der der Zusammenhang von der Helligkeitsveränderung bei Sternen, von denen man wusste, dass sie von Planenten umkreist werden, und ihr Wackeln nachgewiesen wurde. Auch wenn das jetzt keine Doktorantenarbeiz ist, die beschäftigen sich dort auch mit engen Doppelsternen und haben zu dem Zweck extra ein Hochgeschwindigkeitsfermometer gebaut, das sehr sehr viele Photonenzählungen in einer Sekunde (also: Helligkeitsbestimmung: je mehr Photonen, desto heller) zählen kann (ich glaube, es waren 10 000, aber diese Angabe ist ? wie auch sonst alles hier -

Anschließend ging es wieder raus ins Kalte, und wir haben uns das 80cm Teleskop angeguckt. Das war jetzt nicht sooo spektakulär, wir haben in etwa das gleiche an der Sternwarte, es ist nur anders montiert. Aber der Führungsmensch hat (quasi andauernd

Gut, damit war die Führung dann leider auch schon so gut wie zuende. Wir sind noch in den Kontrollraum des großen Teleskops gegangen und haben uns dort noch etwas erklären lassen, aber dann ging es auch schon mit dem Lift 109 Meter nach unten und von dort aus mit der Gondel und der BOB nach Hause. Das war das Schlechte an dem Tag: Er ging vorrüber. Ansonsten kann ich euch nur wärmstens empfehlen, auch einmal dort hinzugehen, es werden Führungen für Schulen und Institute angeboten und jeden ersten Donnerstag im Monat ist Tag der offenen Tür. Der Führungsmensch war richtig nett, man hat gemerkt, mit welcher Freude er das macht, und das ganze Observatorium ist sensationell. Nichts wie hin!
Liebe Grüße,
Anna
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Andromedaindianer
AW: Exkursion zum Wendelstein-Observatorium
Toller Bericht, Anna!
Danke!
"Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit,
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
http://www.ferkelprotest.de/
aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
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Guest user
Re: Exkursion zum Wendelstein-Observatorium
Hi Anna!Sehr schöner Bericht!

Harr harr - 80cm-Spiegel sind was total Normales :waah:Anna hat gesagt
wir haben uns das 80cm Teleskop angeguckt. Das war jetzt nicht sooo spektakulär

Christoph
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